Auszug eines Reiseberichtes von Niklas. Marokko Februar 2013
(unterwegs mit Raschid, unserem Saitenmacher)
Mittwoch 27.2. …Oliven, Peperoni, Zwiebeln, Zitrone und Coca Cola und ich will den Vormittag schildern, während die Fische in der Pfanne bruzzeln. Raschid also holte uns in der Früh ab, es war stockfinster, kalt und menschenleer. Wir warteten auf den Bus, in dem es noch kälter war als draußen, weil innen alles mit viel Wasser gesäubert worden war. Mit uns stiegen vielleicht zwölf Männer ein, ganz vermummt fuhren wir in die Nacht, es zog ganz fürchterlich, die Bustüren schlossen nicht richtig. Nach vielleicht 20 Kilometern waren wir am Ziel unserer Reise. Zum Suk als Markt von Idongait (oder so ähnlich). Während eines Markttages wird dort im Schlachthaus geschlachtet… Als wir dort ankamen machte er uns in einer winzigen kleinen Hütte einen Tee, aber es war deutlich, dass er es eilig hatte, obwohl kaum jemand zu sehen war. Als wir dann aber in das Schlachthaus kamen waren die Schlachter mit Lampen, die sie um die Stirn befestigt hatten schon heftig an der Arbeit. Ein gespenstisches Bild. Die Ziegen wurden an den Füßen gefesselt mit dem Rücken nach unten von den Besitzern herein getragen, der Schlächter schnitt ihnen die Kehle durch, legte sie auf den Boden bis sie sich nicht mehr bewegten. Dann wurde das Fell an den Hinterläufen aufgeschnitten, mit den Zähnen eine Sehne herausgeholt und an dieser auf einen Haken gehängt. Mit Messern und den Händen wurden dem Zicklein langsam Stück für Stück das Fell über die Ohren gezogen, der Bauch wurde aufgeschnitten, der Magen entfernt und wenn dann die Innereien zum Vorschein kamen, konnte Rashid in Aktion treten und den Darm herausholen. Bis seine Plastiktonne voll war dauerte es über vier Stunden und viele Zicklein hatten ihr Leben gelassen. Valentin und ich spazierten derweil über den riesigen Markt, staunten über die vielen Esel, die rundherum angepflockt standen… Ausschnitte des Reiseberichtes von Niklas.